Freitag, 7. April 2017

Eine Nähsünde in rot und schwarz: Ein Kleid für nur einen Ball

Erstellungsdatum: Frühling 2009


Hätte mir 2007 oder früher mal jemand gesagt, dass ich irgendwann auf Tanzbälle gehe, ich hätte ihm einen Vogel gezeigt und herzlich gelacht. Es gab Zeiten, da hätte ich nicht gelacht sondern angefangen zu träumen aber gewusst, dass ich zu schüchtern für so etwas bin.
Und dann habe ich mit dem tanzen angefangen. Die Tanzart ist etwas ungewöhnlicher als das, was normalerweise getanzt wird: historisierende Tänze

Solche Tänze werden auf Mittelaltermärkten getanzt - und auch speziellen Tanzbällen!

Mein Tanzpartner (leider nicht der WurzelPrinzGemahl) und ich waren uns nach anderthalb Jahren einig: Nach all den Tanztrainings wollten wir nun auch auf einen Ball. Unsere Gewandung haben wir uns selbst genäht: Er sich seine, ich mir meine.

Ich hatte mich in das Schnittmuster McCalls 4997 verguckt. Hierzu habe ich mir zwei Stoff geholt: einen schwarzen (als Futter) und einen roten. Die Farbwahl stammt aus der Stoffwahl meines Tanzpartners, der einen wunderschönen schwarz/roten Stoff erstanden hatte. Leider gab es davon nichts mehr für mich.
Wir haben damals viele Witze gemacht über unsere Ballkleidung und den DSA-Zauberspruch "Schwarz und Rot".

Das Kleid wurde einen Tag vor dem Ball fertig. Es sind etwas mehr als 10 m Borte verarbeitet und über 30 Knöpfe angenäht. Das Kleid hat mich einiges an Nerven gekostet. Um so ärgerlicher war es dann, dass ich keine Zeit mehr hatte ein passendes Unterkleid zu nähen, weswegen ich auf ein Kleid zurückgegriffen habe, das ich als 16-jährige just-for-fun gekauft hatte.

Der Ball kam, wir tanzten und das Kleid wurde auch bewundert. Aber es war bei weitem nicht so toll, wie ich es mir vorgestellt hatte. Meine Haare luden sich an dem Stoff auf und standen in alle Richtungen. Die Entladungen dann erzeugten wundervolle Blitze immer dann, wenn ich einem neuen Tanzpartner die Hand gab - welch fulminante Begrüßung...


Zu allem Übel war Rotwein auf dem Kleid gelandet.
Jahre lang verstaubte das Kleid dann dreckig und nicht-geliebt im Schrank. Letztlich habe ich die Knöpfe abgenommen und den Stoff samt Borte in die Restmüll-Tonne entsorgt.
Was lerne ich daraus? Ein schöner Schnitt macht aus blödem Stoff keinen guten Stoff.

Das obige und das nachfolgende Bild habe ich gemacht, kurz bevor das Kleid entsorgt wurde.


Das nachfolgende Bild stammt vom Tanzball selbst.



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