Freitag, 24. März 2017

Das wars dann - die Idee eines Kleides und die mangelhafte Umsetzung

Erstellungsdatum: Sommer 2008


Die Hochzeit von Freunden stand an. Es war die erste Hochzeit im Freundeskreis, zu der ich mir selbst ein Kleid nähen wollte. Ich fühlte mich gerade so sicher an der Nähmaschine, dass ich mich traute auch außerhalb vom Larp etwas zu nähen und zu tragen.


Mir schwebte ein bodenlanges Kleid in hellblau vor und ich habe das Schnittmuster NewLook 6531 (Variante A) ausgewählt. Voller Elan ging ich an den Zuschnitt und nähte die ersten Teile zusammen. Das ganze sah (zu dem Zeitpunkt) noch gut aus. Dann kam irgendwann der Zeitpunkt, da ein Reißverschluss eingesetzt werden musste. Und nun begann die Katastrophe.

Ich hatte zuvor bereits häufig Reißverschlüsse eingesetzt, jedoch nicht in Stoff, der leicht stretcht (wie der Kleiderstoff einer war). Ich habe es partout nicht hinbekommen, das Zahn-Gebilde so in die Naht an der Seite zu setzen, dass keine hässlichen Dellen entstanden.
Heute weiß ich, dass ich mit etwas Vlieseline Erfolgt gehabt hätte.

Aufgrund einer Operation hatte ich dann nicht mehr die Muße und den Elan, das Kleid weiter zu nähen. Zum Glück kam da jemand des Weges, der nähen konnte und mir Anfänger Hilfe anbot. Ich habe die Hilfe gerne angenommen - und das wars dann.
Anstelle die Seitennaht mit dem Reißverschluss zu versehen, wie angedacht, schnitt dieser Helfer in den Rücken und wunderte sich dann, dass nicht genug Stoff an den Rändern des Schnitts übrig war, um den Reißverschluss einzunähen. Dass in letzter Konsequenz der Schnitt bis zum Boden hätte gehen müssen und damit dann der bereits eingenähte Kontraststoff nicht mehr richtig sitzen würde war irgendwie nicht klar.

Das Kleid wanderte also in die Tonne und ich habe mich danach nicht wieder an diesem Schnitt versucht. Letztlich ist der Fehlschlag meine Schuld, weil ich mich für den falschen Stoff entschieden hatte. Der Nähprozess hat mir dann aber gezeigt, dass auch andere Näher mal einen Knoten in den Gedanken haben und ich nicht alleine damit da stehe. Auch habe ich gelernt, dass man die Schere niemals im Affekt ansetzen sollte sondern lieber nochmal eine Nacht drüber schläft. Der Schaden, den ein einfacher Schnitt anrichten kann ist einfach zu gewaltig.


Die Bilder von dem Stück sind aus der Zeit, bevor die Probleme eintrafen. Die Träger fehlen hier noch und der vermaledeite Reißverschluss. Letztlich weiß ich gar nicht, ob mir das Kleid wirklich gestanden hätte.

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