Freitag, 25. August 2017

Viktorianisches Picknick - ein Hut für die Dame

Erstellungsdatum: Juni - Juli 2017

Ich habe ja bereits einige Sachen vorgestellt, die ich für den Bücherball genäht habe. Nun hatte die Gastgeberin eine wundervolle Idee: Neben dem Ball am einen Abend könnten doch die Übernachtungsgäste im Schloss am nächsten Tag noch zu einem Picknick im Schlosspark zusammenkommen. In meinem Kopf bauten sich da Bilder von einem viktorianischen Picknick auf, ähnlich dem auf dem WGT. Ich war noch nie auf dem WGT und gehöre auch nicht zum Klientel des WGT - aber die Bilder schau ich dennoch gerne und über das grüne Forum bekommt man doch ein wenig vom WGT mit.


Also ein Picknick mit einem Hauch Vikotianisch - auch wenn mein Bücherball-Kleid da passen würde, so dachte ich eher an den den gestreifen Rock, den ich mir für das Steampunk-Larp Anfang 2015 genäht hatte. Da ich häufig eher zu viel als zu wenig Stoff kaufe, hatte ich auch von dem Rock noch Stoff übrig. 


Neben der passenden Kleidung braucht die Dame noch zwei Accessoires: Handschuhe und einen Hut
Von Handschuhen nehme ich für ein Picknick Abstand. Wenn man jemanden hat, der einem alles anreicht, dann gehen Handschuhe ja noch. Aber wenn man auf sich selbst gestellt ist, dann habe ich persönlich freie Hände lieber.


Also fehlt noch ein Hut!


Und ich trage liebend gerne Hüte und bin im Besitz von 4 alltagstauglichen und noch mehr Kostüm-Hüten. Für das Steampunk-Larp Anfang 2015 hatte ich mir auch einen Strohhut gekauft, den ich mit passendem Stoff aufhübschen wollte. Das hatte ich damals nicht geschafft und nun lag dieser Hut im Schrank. Jetzt konnte er endlich Verwendung finden!
Auch wenn ich den gestreiften Stoff fast vollständig aufgebraucht hatte für Weste und Bolero (diese Stücke stelle ich demnächst vor), so hatte ich doch noch ein paar Fitzel übrig. Ein Reste-Fitzel war lang und breit genug für ein Hutband. Breit genug war es nicht aber okay, ich kann halt nicht alles haben. Und die Rückseite eines Hutbandes sieht man ja auch nicht. Dennoch habe ich die Rückseite mit schwarzem Schrägband versehen, so dass alles sein Innen- und Unten-Schön hat.
Das Band kam dann mit Handstichen rundum den Hut und wurde mit einem Knopf versehen. Damit war der letzte Knopf aufgebraucht, der von den zugehörigen Westen-Knöpfen in meinem Vorrat lag.


Der Hut war mir immer noch zu schlicht. Zudem wollte ich in dem Picknick-Kostüm einen Hinweis auf den Bücherball einbauen, dessentwegen ich ja überhaupt auf dem Picknick war.
Ich schlich schon ein paar Monate um Rosen aus Papier herum. Es gibt im Internet sehr sehr viele Anleitungen für wunderschöne Rosen aus Papier, so dass ich mir diverse ansah (Videos und auch Bild-Anleitungen) und dann ans Werk ging. Ich hatte aus dem Bücherschrank in unserem Viertel ein Buch in Fraktur mitgenommen. Das Buch selbst hat bei uns zu Hause erstmal für Gelächter gesorgt, als ich dem WPG den "Zusammenfassungs-Satz" vorgelesen habe, der auf der ersten Seite im Buch direkt unter Autor und Titel steht: Liebesgeschichte zweier Menschen und eines edlen Pferdes.


Diverse Buchseiten wurden nun entnommen und zu schönen Rosen geformt. Im Herstellungsprozess habe ich die Ränder der Rosenblätter angeflämmt. Die Rosenblüten sind nicht mit Kleber zusammengesetzt. Ich brauchte ja für den Hut eine Möglichkeit, die Rosen ordentlich anfassen zu können. Am besten brauchten sie einen Stiel. Ich habe also Draht genommen und eine dickere Perle auf den Draht aufgezogen. Die Perle dient dazu, dass die Rosenblüten nicht vom Draht rutschen. Dann habe ich die Blätter auf den Draht gefädelt und den Draht ordentlich verzwirnt. Die Rosen halten zusammen, haben einen Stiel und den Stiel kann man wunderbar formen.


Nachdem ich die Rosen an dem Hut drapiert hatte, habe ich mit Zange, Gabel und vielen Flüchen die Rosen am Hut befestigt. Jetzt gibt er gut was her und ich bin zufrieden mit meinem Werk.


Tja und dann... hat es am Tag des Balls und dem darauf folgenden Tag so stark geregnet, dass an ein Picknick zu denken war. Ich suche jetzt aber nach einer Gelegenheit, die Sachen einmal ausführen zu können.

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