Freitag, 15. September 2023

Tudorballkleid in schwarz und rot - die Accessoires

Erstellungsdatum: September und Oktober 2009


Vergangene Woche habe ich mein Tudor-Ballkleid vorgestellt.
Heute zeige ich die zugehörigen Accessoires.

 
Da ist zum einen ein gekaufter Fächer. Hier habe ich eine Schlaufe geknüpft, um in am Handgelenk tragen zu können.

Des weiteren habe ich einen Haarreif mit dem schwarzen Stoff des Kleides bezogen und verziert:

Natürlich brauchte ich auch eine Tasche. Der Knopf an der Trage-Schlaufe der Tasche dient der Möglichkeit, die Tasche am Kleid zu befestigen.
 
Das Ballkleid habe ich so in der Form auf einem Ball getragen, für den nächsten Ball habe ich mir ein Barett genäht. Es lohnt sich immer, etwas mehr Stoff als benötigt zu kaufen und hinterher flexibel bei der Herstellung weiterer Accessoires zu sein.


Von einem Freund hatte ich die rot gefärbte Fasanen-Feder geschenkt bekommen. Diese habe ich auf einer Rolle über mehrere Tage so gebogen, dass sie die passende Form angenommen hat.

Das Barett wird an einer Seite mit einer Brosche hochgesteckt.
Und an sich ist das Barett ganz im Stil des eigentlichen Kleides verziert.
 
Was man hier nicht sieht: Die Verbindung des Barets mit seiner "Krempe" ist mittels schwarzem Schrägband genäht. Das Schrägband dient als Tunnel, durch das eine Schnur gezogen ist. Damit kann ich das Barett auf den Kopfumfang minimal anpassen. Wenn ich eine Flechtfrisur trage, brauche ich mehr Platz unter dem Barett als bei offenem Haar.

Das Kleid habe ich auf 3 oder 4 Tanzbällen getragen, darunter einem ganz besonderen Larp-Ball:
Man gehörte einer von drei Großfamilien oder einer vierten Partei mit militärischem Hintergrund an. Meine Familie hatte schwarz als Haupt-Wappenfarbe und damit mussten die Mitglieder etwas schwarz-lastiges tragen. Jede einzelne Figur (von insgesamt 200 Personen) hatte eine eigene Geschichte geschrieben bekommen und so wurde der Ball zu einer mörderischen Veranstaltung voller Intrigen und Verrat, Bluttaten auf dem Parkett und Nervenkitzel.
Die anderen Familien hatten einmal weiß und einmal blau oder grün als Wappenfarbe. Damit hatte man optisch eine sehr gute Zuteilung auf dem Ball und es wurde bislang zum einzigen Mal in meiner Ball-Erfahrung genau das gemacht, was man mit den Tänzen wirklich alles machen kann. Beispiele:
  • Mittänzern aus anderen Familien begegnete man aus meiner Familie sehr arrogant. So fielen die Referenzen in den Tänzen sehr gering aus: Damen knicksten nicht so tief und Herren verbeugten sich nur angedeutet.
  • Mittänzern aus der eigenen Familie begegnete man mit Ehrerbietung (sehr tiefe Knickse oder Verbeugungen )
  • oder auch Furcht (gar kein Augenkontakt bei den Tänzen und Referenzen).
  • Personen, mit denen man eine Fehde hatte, wurden gemieden. Es wäre aber unsäglich gewesen, einen Tanz abzubrechen. So berührte man sich zum Beispiel gar nicht sondern hielt seinen Fächer hin, anstelle der Hand.
  • Die Fächersprache kam ausgiebig zur Anwendung.
Und wer gut beobachten konnte, der erfuhr beim Tanzen durch die Art und Weise, wie Personen miteinander umgingen, ob sich eine Romanze anbahnte...
Der Tanzball war bislang für mich der intensivste und ich habe einen enormen Respekt vor dem Aufwand an Organisation. Wir haben uns mit der Gruppe, die meine Familie spielte, zwei male vor dem Ball getroffen (mit zum Teil anderthalb bis zwei Stunden extra Anfahrt), um die Tänze zu üben und die Familienstrukturen innerhalb der Familie zu festigen.

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