Freitag, 26. Februar 2016

Dimusger Mode für die Aves-Dienerin

Erstellungsdatum: 2006 oder 2007 oder 2008


In meiner Zeit des Bauchtanz-Fiebers hatte ich auch die Idee auf Larp diese Kunst auszuüben.
Nachdem meine Mutter mir das Burda Easy Schnittmuster 2489 geschenkt hatte, habe ich mich daran nähtechnisch ausgelassen. Die Pluderhose habe ich aus einem sehr dünnen orangen Baumwollstoff genäht und mit lila und blauem Fahnentuch die Bünde gemacht.


Die beiden weiteren Stücke sind nach dem Burda Schnittmuster 3043 entstanden:
Das Oberteil ist ein Verbrechen aus irgendeinem Poly-Stoff geworden. Er glänzt grausig und ich fühle mich darin nicht wohl. Aber gut, es sollte damals genau dieser Stoff sein und damit habe ich den genommen.


Der Mantel ist ebenfalls ein Poly-Stoff, der aber nicht so grausig glänzt und gelb ist. Hier habe ich an der Taille blaue Borte und an den Säumen blaue Zackenlitze vernäht - fein nach Schnittmuster-Vorgabe.


Getragen habe ich den modischen Dreiteiler dann auch ein einziges Mal auf Larp. Eine Freundin hatte die Kleidung auf einem Orient-Fest in einem Kindergarten an, bei dem wir mit ein paar Mädels den Kindern orientalische Träume bereitet haben.


Da wir in unserem Larp-Land keinen Orient haben, sehr wohl aber eine Wüste, deren Bewohner an den irdischen Orient angelehnte Kleidung tragen, habe ich die Kleidung im Spiel der Wüstenregion (Dimusg) zugeordnet. Damit erklärt sich auch der Titel des Beitrags.

Freitag, 19. Februar 2016

Hough - Kleidung für ein Western-Krimidinner: der Häuptling

Erstellungsdatum: 25.12. - 27.12.2015


Letzte Woche gab es Teil I zu den Outfits des Western Krimi-Dinners.

Der Wurzelprinzgemahl hatte die Rolle des Kangee erhalten, einem stolzen Indianerhäuptling. Für diese Rolle hatten wir nun beim besten Willen und bei großem Kostümfundus rein gar nichts da. Aber wozu kann man (bzw. Gnom) nähen?
Erst wollte der Herr ein Kostüm kaufen. Als ihm bewusst wurde wie teuer alleine schon einfache Poly-Kostüme sind, hat er mir dann endlich zugehört: Ein klassischer Tunikaschnitt kann mit Fransenborte an den Ärmeln und Webborte am Halsausschnitt einen Häuptling wohl zieren.
Die Tunika war schnell genäht, einzig die Borten anzunähen hat länger gedauert, da ich mir die Handarbeit nicht verkneifen konnte. Etwas lästig war das Annähen der Federn, da das Garn sich immer wieder mit dem Flausch der Federn verknotete. (Netter Fakt am Rande: Während ich die Federn angenäht habe haben wir Shadowrun gespielt und im Spiel zufälligerweise mit nativen US-Amerikanern zu tun gehabt. Handnähen und Sticken am Rollenspieltisch ist bei uns in diversen Runden nichts außergewöhnliches, denn viele unserer Pen and Paper Freunde haben auch Larp als Hobby und da muss man manchmal eben die "Telling" Zeit auch fürs Handarbeiten nutzen.)
Im Übrigen hatte ich die Federn auch in meinem Fundus - der Gnom-Fundus: unendliche Weiten (die Herr WPG es so gerne sagt...).


Ein Stirnband für die Federn musste auch her. Das Band ist aus einfachem braunen Stoff, den ich als Röhre genäht, gewendet und mit Borde versehen habe. Et viola: Nach nur 10 Minuten ist das Stirnband fertig (hier habe ich die Borte mit der Maschine aufgenäht, da drängte die Zeit dann doch).


Als Hose hat die Rothaus dann eine braune Leinenhose aus dem Larp-Klamotten-Fundus getragen. Dann musste ich nicht noch mehr nähen, denn wirklich Zeit dazu hatte ich erst an den Feiertagen (wie gut, wenn man das Fest Mitte/Ende Dezember nicht begeht und nicht feiert, dann hat man schöne freie Tage zum nähen!).

Das KrimiDinner war super, eines der besten wenn nicht das beste von Krimi Total, das ich selbst je gespielt habe (ich habe so ca. die Hälfte der Krimis von der Marke schon gespielt).

Beim Nähen habe ich zum Großteil Filmmusik von Spaghettiwestern gehört. Ich habe ohnehin eine große Sammlung an Westernmusik, wobei 80 % davon von Ennio Morricone sind. Ich liebe seine Art und die Ironie bzw. das musikalische "Augenzwinkern" bei manch seinen Liedern (z.B. bei The wild Horde aus dem Film Mein Name ist Nobody. Aber auch die Tragik und Epos kommen bei ihm nicht zu kurz. Entsprechend habe ich eine Playlist zusammengestellt für das Dinner, in der ich Western-Filmmusik und Western-Klavier-Saloon-Musik gemixt habe.

Zum Abschluss heute gibt es ein paar Impressionen vom Dinner selbst (allerdings nur vom Häuptling und der "bleichgesichtigen Winyan, die Hosen trägt"). Ich kann aber versichern, dass die anderen Dinner Teilnehmer nicht weniger gut verkleidet waren.


Hough, der große Häuptling hat gesprochen - und die Revolverheldin spielt mal wieder gedankenverloren an den Revolvern rum...


Ich freue mich auf das nächste Dinner. Das spontane basteln und nähen von Kleidung und Accessoires für Settings, in denen wir sonst nicht unterwegs sind, macht mir großen Spaß.

Freitag, 12. Februar 2016

Yeeeha - Kleidung für ein Western-Krimidinner: die Revolverheldin

Erstellungsdatum: 19.12. - 27.12.2015


Yeeha Greenhorns.
Wenn die Outlaws und die Gringos ihre Sporen wetzen und die Schießeisen polieren, dann steht Ärger ins Haus. Wollen wir doch einmal sehen, ob es da drüben im Saloon nicht ein gutes Feuerwasser gibt, dass die Kehle von Staub befreit... Aber was ist das? Der Saloonbesitzer, ein Amigo, ist tot - nun heißt es heraus zu finden, wer der Anwesenden der Mörder ist. Der Strick wartet schon!


Zwischen den Feiertagen zum Ende des Jahres 2015 haben wir mit Freunden erneut ein Krimi Dinner geplant und gespielt. Diesmal war es von Krimi Total "Zum Geier mit dem Mord".

Ich hatte von der Glücksfee der Rollenzuteilung die "Lucky Lilli" erhalten, eine attraktive Revolverheldin. In der Rollenbeschreibung waren recht eindeutige Angaben für die Kostümierung.

Karobluse/-hemd - check
Jeans - check
Chaps (diese Dinger, die man als Hosenschutz beim reiten trägt) - öhm was?
Cowboyhut - Yeeehaw, check (das war der erste Hut, den ich mir je zugelegt habe - inzwischen hab ich fast ein Duzend Hüte)
Revolver - endlich ein Grund sich Karneval-Revolver zu holen
Lederweste - noch was zum nähen

Weitere Accessoires, die ich dann selbst noch haben wollte:
Revolverholster - muss ich nähen
Sporen - musste ich kaufen
Schuhe passend zu den Sporen - hatte ich da
und natürlich: ein rotes Halstuch - check!


Erst einmal zu den Revolvern: Ich hatte Kinder-Revolver gekauft (ist mir erst später aufgefallen, dass die Dinger doch recht klein waren). Beim Kaufen war mir primär wichtig, dass sie nicht komplett aus Plastik sondern der Lauf, die Trommel etc. aus Metall sind. Grund dazu: Dann konnte ich die Herstellerangaben (Produktionsort etc.) einfach mit einer Feile beseitigen. Yes my dear Readers, ich habe die "Seriennummern" abgefeilt.
Dann sahen mir die Revolver noch zu glänzend und neu aus. Also habe ich schwarzen Nagellack genommen, auf die Revolver geschmiert und verrieben (zum Teil unter Nutzung vom kaltem Wasser). Jetzt hat sich der Lack an den Verzierungen schön gesammelt und die Revolver sehen mehr danach aus, dass sie auch schon genutzt wurden - und die Revolver einer Revolverheldin werden ja wohl auch genutzt sein!

Die Chaps habe ich frei Schnauze zugeschnitten: Eine Jeans auf den Stoff  legen, drum herum ausschneiden und die Beinröhren dann passend auf "Arsch muss frei bleiben" zuschneiden. Aber halt - einfach nur dunkelbraune Röhren sind nicht das, was ich will. Der WPG und ich schauten beim Zuschneiden eine Serie und da trug jemand so richtig kitschige US-Südstaaten-Stiefel mit solchen Verzierungen aus Ledern und Nieten drauf. Yeehaw, genau das will ich haben. Auf einem passenden, senffarbenem Stoff habe ich solche Zierelemente aus dem Handgelenk aufgemalt, mit doppelseitigem Bügelvlies hinterbügelt und zugeschnitten. Als Applikation habe ich dann diese Elemente auf den dunkelbraunen-Chap-Stoff gebracht. Da ich kein passendes senffarbenes Garn hatte habe ich einfach graues Garn zum applizieren genommen.
Mit senffarbenem Schrägband (die Weiten meines Näh-Fundus sind noch nicht ergründet und vermutlich nahezu unendlich ;) ) habe ich die Säume sauber abgesetzt.


Die Holster sind ebenfalls frei Schnauze zugeschnitten. Die Pistolen auf dem Stoff liegend habe ich rumgeschnibbelt, genäht, wieder rumgeschnibbelt und versucht irgendwas passendes zu den Chaps zu machen. Da ich auf den Holstern die Zierstücke unangebracht fand, habe ich hier einfach nur das Schrägband angebracht.

(Ich finde, der Yankee-Look steht mir ;) )

Die Weste ist nach dem Schnitt New Look 6914 entstanden, den ich bereits für meine Steampunk-Westen (Nummero eins, Nummero zwei) genutzt habe. Auch hier habe ich die Zierstücke in senf-farben aufgebracht.
Damit meine "weiblichen Reize" besonders zur Geltung kommen wollte ich die Weste möglichst eng gestalten. Was, wenn es dann nicht mehr passt? Bei Korsetts macht man genau dafür eine Schnürung rein - also warum nicht auch in eine Weste?
Gesagt, getan, das Rückenteil war schnell aufgeschnitten und verarbeitet. Was ich letztlich nicht bedacht habe: Trotz der nun fehlenden 3 cm in der Weite (nicht eingeplante Nahtzugaben für die Öffnung im Rückenteil) und einem Zuschnitt nach kleinster passender Größe ist die Schnürung ad absurdum geführt: Ich passe in die Weste rein und die Schnürung klafft nirgends auseinander. Dennoch sitzt die Weste super. Ich muss mich erst noch an kleinere Konfektionsgrößen gewöhnen (ich habe etwas abgenommen seit Ostern 2015 und das macht so einiges aus)!


Als Knöpfe habe ich welche verwendet, die ich gerade erst einem Pullunder abgenommen hatte. Der Pullunder ist schick aber diese Knöpfe drauf waren einfach nur hässlich - jetzt hat beides seine separate Bestimmung!


Alle Schrägbänder habe ich erst einseitig mit der Maschine festgenäht und dann auf der Kleidungsstück-Innenseite per Hand angenäht, so dass man hier keine Nähte sieht (ich finde das so schicker).


Und nächste Woche gibt es dann das Kostüm des WurzelPrinzGemahls und Fotos vom Dinner!

Freitag, 5. Februar 2016

Würfelmäppchen - Platz für die kleinen Monster

Erstellungsdatum: 23. - 28.11.2015

Seit ich Pen&Paper Rollenspiele betreibe habe ich eine Affinität zu Würfeln entwickelt. Das Kullern eines W20 (20-seitiger Würfel) auf Holz ist ein wundervolles Geräusch. Erst hatte ich zwei Würfelsets mit einem Würfel jeder "klassischen Art" - doch mit und mit kamen noch diverse andere Würfel dazu, einige wurden aussortiert doch letztlich wurden es immer mehr. Bis dato bewahrte ich meine Würfel in einem Schlampermäppchen auf, gemeinsam mit den benötigten Stiften.


Seit ich Shadowrun spiele habe ich jedoch das mittelschwere Dilemma, dass ich zusätzlich eine Dose mit 36 W6 zusätzlich habe. Und auch nur ein Set an W6 alleine nutzt ja nicht auf die Dauer. Es ist praktisch, wenn man mehrere unterschiedlich-farbige Würfel-Sets hat, um die unterschiedlichen Würfel-Pools vorzubereiten. Dann geht es im Ernstfall einfach schneller und ohne viel Zählen: Rote Würfel für die Angriffe mit der einen Waffe, grüne Würfel für die Abwehr von Angriffen und so weiter.


Als ich dann letztes Jahr drei weitere W6 Sets holte, da wurde es mir dann doch zu viel. Jetzt hatte ich ein Mäppchen, vier Würfelboxen und den Charakterbogen mitzunehmen. Ich hatte also das bekannte "zu viele Würfel Luxus Problem".

Aber wozu kann ich nähen?
Blieb das Problem, welchen Schnitt verwende ich. Erst habe ich ein Schnittmuster selbst erstellt aber war nicht zufrieden mit dem Muster. Ich habe das Projekt also aufgeschoben und aufgeschoben - und mich jedes Mal bei einer Spielesession geärgert, dass ich immer noch kein passendes Mäppchen hatte.


Über OctoStag aus dem Nähkromanten-Forum hatte ich dann den Input für das perfekte Schnittmuster. Verwendet habe ich den Sew together Bag von sewdemented. Nach OctoStags Hinweis, dass man von Quilt Barn das Sew Along auch mal lesen sollte habe ich auch das getan.


Und immernoch habe ich das Nähen vor mir her geschoben.
Jetzt aber stand ein Rollenspielwochenende ins Haus und ich wollte nicht bei den diversen Spiel- und Systemrunden mein altes Mäppchen und zusätzlich noch Sets auspacken. Also gab ich mir einen Ruck und habe Stoffe zugeschnitten.
Ich hatte die Idee ein Mäppchen mit kleinem Regenbogen-Patchwork auf der grauen Außenhülle zu nähen und die Innenteile ebenfalls in Regenbogenfarben zu basteln.

(Auf dem Bild ist der äußere Reißverschluss offen, die inneren sind noch geschlossen.)

Und dann fiel mir ein grüner Patchwork-Stoff in die Hände, der mir passender erschien als die (bereits zugeschnittenen) Regenbogenstücke. Für die Außenhülle habe ich dann nicht den vorgesehenen sondern einen Jeansstoff verwendet.
Das Mäppchen an sich war schnell genäht (sieht man einmal von den Auftrenn-Arbeiten ab, weil ich mehrere Knoten im Hirn hatte und mehrfach den gleichen Fehler beging). Was so lange gedauert hat war das Annähen des Schrägbandes. In dem Mäppchen steckt viel Handarbeit, man sieht keine Nähte, was mich sehr stolz macht.

(Auf dem Bild sieht man nun auch die inneren Fächer offen - die Würfel"betten".)

Und nun endlich habe ich ein Mäppchen, das vier W6 Sets (144 Würfel... 12² W6) und die üblichen sonstigen Würfel und auch meine Stifte und noch Notizzettel aufnimmt.


Das geneigte Rollenspieler-Auge kann im Hintergrund Regelsystem-Bücher und Boxen erahnen ;)