Freitag, 12. Januar 2018

Der Waldgeist - ein Mantel für einen Larp-NSC

Erstellungsdatum: September 2017

In den vergangenen Wochen habe ich Tabea Birkenbinder vorgestellt.
Der WurzelPrinzGemahl war auch auf dem Larp und auch ihm habe ich etwas genäht. Er hat allerdings nur ein Kleidungsstück bekommen - vom Zeitaufwand war es aber mit meiner kompletten Gewandung gleich zu setzen.


Der Liebste sollte einen Waldgeist darstellen. Grüne und braune Kleidung als Basis hat er da genug, zum Beispiel vom NSC Druiden aus dem Jahre 2016. Für einen Waldgeist wollte ich aber etwas besonderes machen.
In Rücksprache mit der Orga und SL habe ich einen Blätter-Mantel genäht.


Der Mantel hat als Basis das Schnittmuster Simplicity 9887, Variante C
Die Modifikationen:
- Alle Nähte sind innen umgeschlagen, so dass man den Mantel als Wendemantel nutzen kann
- Den Mantel habe ich auf eine andere Länge als im Schnittmuster vorgegeben gebracht (beim WPG entspricht diese Länge etwa Mitte der Waden)
- Da stecken gut 300 Blätter drauf (mit der Maschine angenäht)
- Als Verschlüsse habe ich Pelzhaken genutzt 

 


Auf die Idee mit dem Wendemantel kam ich erst, als ich völlig natürlich die Nähte auf der Innenseite begann umzuschlagen und festzunähen. Ich fragte mich nach den ersten zwei Nähten, warum ich das mache - und dann entschied ich mich für den Wendemantel. Das hat den Vorteil, dass der WPG so auch mal unerkannt von Ort A nach Ort B gehen konnte, ohne dass man direkt den Waldgeist rumlaufen sah.




Die Blätter sind aus diversen Baumwollstoffen zugeschnitten, in der Maschine gewaschen und dann so ausgefranst aufgenäht. Hätte ich ein halbes Jahr Vorlauf gehabt, ich hätte die Blätter mit der Hand angenäht. So habe ich die Zeitsparendere und wahrscheinlich auch sinnvollere Variante mit der Maschine gewählt.




Auf dem nachfolgenden Bild sieht man die umgeschlagenen Nähte auf der Wende-Seite. Da sieht man auch die dicken engen ZickZack-Nähte, mit denen ich die Blätter befestigt habe.



Zeitbedarf:
Zuschneiden Mantel: 1,5 Stunden
Zuschneiden Blätter: 2 Abende (ich habe aber noch gut 150 Blätter übrig...)
Nähen Mantel: 1 Samstag
Aufnähen Blätter: ca. 10 Abende (nach der Arbeit)

Wir haben ein paar Freunde auf dem Larp getroffen und eine Freundin aus diesem Freundeskreis hat mich damals bei dem Najaden-Kostüm schon für verrückt erklärt. Ich meinte dann zu ihr, VOR dem Time-In und dem Moment, wo sie den Mantel das erste mal sah: "Wenn du die Kleidung vom WPG gesehen hast, dann darfst du mich verrückt nennen."
Nach dem Larp dann unterhielten wir uns noch uns sie meinte ganz trocken: "Ach Gnom, weißt du was, ich hab dich schon VOR den Najaden-Kostüm für verrückt gehalten!" 

Hier sind ein paar Impressionen von dem Mantel auf dem Larp in Aktion. Der WPG ist auf dem Larp krank geworden, weswegen der Mantel auf den Bildern von einer anderen NSC getragen wird.
Waldgeist #1 
Waldgeist #2

Freitag, 5. Januar 2018

Magier-Adepta Tabea Birkenbinder - Erst mit einem Mantel ist die Uniform komplett

Erstellungsdatum: September 2017


Tabea Birkenbinder brauchte neben der Uniform, welche ich in den letzten Wochen vorgestellt habe, auch etwas Wärmendes für die Nacht oder kalte Tage. In mein Konzept von Uniform passte keiner der Mäntel aus Wolle, die der WPG und ich zu Hause hatten.


Ich ergriff die Gelegenheit also beim Schopfe und nähte mir aus blauem Canvas einen halblangen Mantel.
Als Schnittmuster nahm ich mir McCalls 6818 zur Vorlage.


Meine Modifikationen zu dem Schnittmuster sind:
  • Das Cape ist länger als im Schnittmuster vorgesehe. Ich wollte die Arme vollständig abdecken können.
  • Das Cape ist vollständig gefüttert (ich weiß nicht mehr, ob das Original Schnittmuster Futter vorgesehen hat). 
  •  Für den Verschluss habe ich einen Untertritt unter der vorderen Öffnung angesetzt und dort die Knöpfe aufgenäht, Zudem habe ich Knöpfe von ganz oben bis fast ganz unten gezogen - das lässt den Mantel wie eine Variation von einem Kutscher-Mantel erscheinen und hält schön warm.
  •  Ich habe verdeckt ein Paar Haken und Ösen (also einen Haken und eine Öse) in die Nähte direkt oberhalb des obersten Knopfes gesetzt, so dass der Mantel auf gar keinen Fall komisch im Bereich des Kragens aussieht. Wäre da nur der Knopf, dann könnte der Mantel ca. 2 cm aufschlagen, auch wenn das Cape geschlossen ist. 
  • Entlang des Saumes habe ich auch hier beiges Schrägband als Zier angesetzt.

Der Mantel war gut wärmend und ich war froh, das sich den Mantel dabei hatte. Des Nachts wurde es sehr kalt.


Tja, nach dem Ganzen Sachen für den Bücherball habe ich nun also etwas "einfaches" genäht.
Einfach heißt in diesem Fall - nach nur etwa zwei Wochenenden war das Kostüm vollständig fertig. Es ging also "schnell".

Hier nochmal das Gewand in seiner vollen Pracht:


Der Mantel ist sehr praktisch und modisch im fast offenen Zustand (mit nur dem obersten Knopf und dem Haken geschlossen), sozusagen über die Schultern geworfen tragbar.

Hier ein paar Impressionen vom Larp selbst:
von hinten mit übergeworfenem Mantel
von der Seite mit einem kritischen Blick auf die Expeditionsteilnehmer
in magiepolitischer Diskussion
mit Lederhose und Wanderstiefeln

Lustige Begebenheit am Rande:
Nach dem Spielende am Sonntag Mittag kamen einige Spieler auf mich zu und erklärten mir, dass sie es ja ganz toll fänden, wenn ein SC das Land eines aktuell bespielten Larps als Hintergrund-Land hat. Ich habe sie dann aufgeklärt, dass ich NSC war und diese Rolle vorgegeben bekommen habe.
Der Eindruck, dass wenn jemand passende und durchdachte Kleidung trägt, er ja nur SC sein kann war mir zuvor gar nicht in den Sinn gekommen. Aber lustig, dass man so die Mitspieler an der Nase herumführen kann. Gegenüber sehr offensichtlichen NSC agiert ja manch einer anders als gegenüber SC...