Zubehör für eine Aves-Geweihte

Erstellungsdatum: September 2014

Anfang Oktober 2014 war ich auf einem Larp, auf das ich mich perfekt vorbereiten wollte. Mir beziehungsweise meiner Aves-Geweihten fehlen noch einige stylische Kleinigkeiten, die ich bis dato nur durch irgendeinen Kram ersetzt hatte. Den Plan, irgendwann einmal richtig tolle Sachen zu basteln, hatte ich schon länger aber hab ihn nie umgesetzt. Wie das halt so ist: Im Sommer sammelt man Ideen, was man noch alles machen müsste für den Charakter und dann im Winter, wenn man die Zeit hätte, macht man es doch nicht.

Mir fehlten vor Allem im Bereich des Wunder-Wirkens noch Utensilien. Wunder wirkt mein Charakter nach Magieregeln, nur betet sie halt anstelle zu zaubern.
Wichtig fürs Zaubern und Wirken von Wundern sind natürlich die Komponenten. Im Bereich dieser Gegenstände war ich denkbar simpel und irdisch aufgestellt.

Für das eine Larp wollte ich aber alles Larp-tauglich haben und so hab ich mich dann wenige Wochen vorher dran gesetzt und die fehlenden "Kleinteile" gebastelt. Das Material dafür hatte ich schon länger zu Hause.

Mit am aufwändigsten war ein Taschentuch, welches ich bestickt habe.
Das Tuch hat meine Geweihte von einem anderen Geweihten bestickt und geschenkt bekommen, weswegen ich das Tuch in acht Farben (plus gold) bestickt habe und nicht in den sechs Farben meiner eigenen Geweihten. Da aber die Schenkung nicht im Spiel live erfolgte und der andere Geweihte auch von keinem anderen gespielt wird, habe ich das Tuch natürlich selbst bestickt.
Hier ist ein Bild, wie es direkt nach dem Herauslösen aus dem Stickrahmen aussah:

Auch recht aufwändig war ein Poi, den ich selbst gefilzt habe.
Da ich Pois nur dann recht lange über dem Kopf halten kann (was für den Schutzkreis-Zauber auf Larp wichtig ist) wenn sie schwer sind, hab ich den Poi wie folgt aufgebaut:
Innenliegend befindet sich eine dicke Murmel aus Glas (Durchmesser 2 cm).
Darum herum ist ein Softball, denn ich um die Murmel zusammengeklebt habe und die Schlitze zudem vernäht habe. Damit dürfte die Murmel nicht an den Rand des Softballs rutschen. Falls ich also mal jemanden mit dem Poi treffen sollte, dürfte dabei kein Schaden herumkommen.
Um den Softball habe ich zwei Lagen Filzstoff gelegt und vernäht.
Darum ist dann erst die eigentliche Außenhülle aus Filzwolle entstanden.

Der Poi wird an einer Lederschnur geschwungen. Ich habe sie in die Filz-Stoff-Lagen eingearbeitet (damit der Poi sich auch nicht von der Schnur löst) und das aufklaffende Ende der Filzhülle mit einer selbstgezwirbelten Schnur verschlossen. Die Länge der Lederschnur habe ich auf die erlaubte Maximallänge nach DragonSys-Regelwerk (nach dem ich in Hauptsache spiele) gesetzt. Am Ende ist eine Schlaufe für Finger/Hand angebracht, die ebenfalls aus der gleichen Lederschnur gefertigt. Die Enden hab ich vernäht und dann mit Ledergarn umwickelt, damit man keine profanen, doof aussehenden Enden sieht.

Des Weiteren brauchte ich für Räucherstäbchen einen Behälter, damit sie nicht in meinen übervollen Gürteltaschen untergehen und kaputt gehen. Also habe ich mir eine Metall-Filmdose genommen, die mir irgendwann mal in die Hände gefallen war. Den Deckel hab ich mit einem Stück Filz beklebt, damit das Logo des Herstellers nicht mehr zu sehen ist. Den Rest des Deckels hab ich mit braunem Nagellack bemalt.
Die Dose selbst habe ich mit Zählstoff umwickelt, den ich in den sechs Farben meines Charakters bestickt hatte. Die Schräglinien der Stickerei gehen genau so auf, dass sich das Muster einmal schließt.
Mit Schmucksteinkleber (Durchsichtig trocknend) hab ich dann den bestickten Stoff auf die Dose gezogen.

Ich brauchte zudem einen Fächer oder eine Ansammlung von Federn für den Zauber "Windstoß". Pfauenfedern hatte ich dafür schon gekauft. Ich hab sie so angeordnet, dass von beiden Seiten die Fronten von Augen zu sehen sind und dass sich aufsteigend mehrere Augen überlappen. Die Feder"füße" hab ich mit Filz zusammengefasst und vernäht. Da kann keine Feder mehr rausrutschen, da jede Federn auch einzeln angenäht ist.
Als Handhabungs-Schlaufe, mit der ich das Ganze auch am Gürtel tragen kann, habe ich zwei grüne und ein blaues Lederband geflochten.

Für einen Zauber brauche ich geflochtenen Draht.
Als Schmuckdraht/Basteldraht habe ich goldenen, grünen und roten Draht ohnehin zu Hause, davon hab ich dann jeweils einen Strang genommen und zusammen geflochten. Nun haben aber Kleinteile in meiner Larp-Tasche die doofe Angewohnheit zu verschwinden und sich auf dem Boden zu sammeln. Da finde ich sie natürlich nicht, wenn ich sie brauche. Also hab ich den geflochtenen Draht um einen Metall-Armreif gewunden. Um dann aber auch noch die Drahtenden zu finden, hab ich an den Enden jeweils einen Knopf befestigt.

Als ich dann einmal beim Basteln war, habe ich auch einige Täschchen aus Filz genäht.
Damit ist das Innenleben meiner Gürteltaschen und der Umhängetasche bunter und es fliegt weniger drin herum, weil alle Kleinteile jetzt ihren angestammten Platz in einer Filztasche haben. Zudem konnte ich somit Einzelknöpfe aus meiner Knopfsammlung nutzen.
Die rote Rolle ist ein Stück Kreise, welches ich in Filz eingenäht hab. Es gibt kaum eine größere Sauerei als Farbe in den Gürteltaschen, egal ob Tusche, Kohlestift oder Kreide.

Einige Taschen sind mit Innetaschen versehen. So klimpern meine Zimbeln (lila Tasche) nicht aneinander sondern jede hat ihr eigenes Fach. Ebenso sind Pendel und Kristall (blaue Tasche) voneinander getrennt und ihre Bänder verheddern sich nicht mehr. Das Wundnähzeug ist in der rot/orangen Tasche und ich muss es nicht mehr suchen.

All diese kleinen Helfer haben natürlich ihre Herstellungszeit gefressen aber sie haben sich bewährt. Vieles davon kam schon auf dem Larp im Oktober zum Einsatz.