Freitag, 29. Mai 2015

Accessoires für das Steampunk-Larp

Erstellungsdatum: Januar und Februar 2015


Für das Steampunk Larp im Februar habe ich ein paar Accessoires selbst gebastelt.

Wichtig war da vor allem ein Taschentuch mit den Initialen meines Charakters: C I (für Clara Immhauser)
Ich war ja als NSC auf dem Larp und die junge Dame sollte im Verlauf des Nachmittags am Samstag entführt werden. Falls kein anderer SC die Entführung mitbekommen hätte, sollte ein Taschentuch darauf hinweisen, dass ich (deswegen die Initialen) irgendwie in der Sache drin hing. Natürlich gab es auch einen Erpresserbrief.
Letztlich haben einige SC die Entführung mitbekommen und gesehen und keiner hat in Frage gestellt, dass Clara entführt war. Aber sowas weiß man natürlich nicht vor dem Spiel.


Ich habe ein Stofftaschentuch mit Häkel(?)rand gekauft und in passendem Nähgarn die Initialen in einer Mittagspause drauf gestickt. Meine Kollegen sind ja inzwischen gewohnt, dass ich merkwürdige Sachen mache und außergewöhnliche Hobbies habe (Handarbeiten, Larpen...).


Das Taschentuch hatte seinen großen Auftritt, als mein Charakter entführt wurde - anders als ursprünglich geplant. Die SC waren im Plot etwas zu schnell vorangekommen, so dass meine Entführung umdisponiert werden musste. Hier sieht man es neben dem ermordeten Butler liegen.



Zudem hatte ich die Hemden des WurzelPrinzGemahls umgebastelt, so dass er Manschettenknöpfe benötigte. Die Manschettenknöpfe habe ich dann auch selbst gestaltet. Das hört sich toller an als es ist. Ich hatte Rohlinge, in die ich nur noch passende Cabochons kleben musste.
Eigentlich wollte ich die Cabochons mit steampunkigen Motiven hinterkleben, doch der WPG wollte das nicht. Also habe ich meine (für meine Verhältnisse) große und selten genutzte Nagellacksammlung hervorgeholt und Cabochons mit buntem Lack bemalt, bevor ich sie aufgeklebt habe.


Alle Farben sind "Glitzer-Lacke", was man auf dem Foto nicht richtig sieht.
Das weiße Paar ist eher ein "Regenbogen-Weiß", das je nach Lichteinfall weiß oder eben in den Farben des Regenbogens glitzert.
Eines der Hemden musste mit zwei Paaren Manschettenknöpfen getragen werden und der WPG wählte da, ganz Charakter, dann blau und weiß (wir spielten patriotische Bayern IN einem IT Bayern!).



Zudem habe ich Medaillon-Rohlinge verbastelt.
Passende Fotos (in Gewandung) und ein wenig Schmuckkleber haben zum gewünschten Ergebnis geführt.


Unsere Figuren waren (fast) verlobt und wir Spieler hatten uns überlegt, dass sie sich gegenseitig Portraits in Medaillons  geschenkt hatten. Das Medaillon welches ich trug war weniger wichtig. Dennoch finde ich es ganz schnieke.


Das Medaillon des Verlobten war wichtiger. Auch hier spielte die Entführung meines Charakters eine Rolle. Roland Wendt (der Verlobte) sollte nach der Entführung die anderen SC motivieren, auf die Forderungen der Entführerin einzugehen. Falls zu dem Zeitpunkt der Entführung irgend jemand mich bzw. Clara noch nicht kannte, hätte Herr Roland das Medaillon zücken und das Bild zeigen können.


Die Medaillons habe ich erst am Abend vor dem Larp gemacht. Über Nacht durfte der Schmuckkleber dann trocknen. Leider haben sich einige Luftblasen eingeschlichen aber es war keine Zeit mehr, neue Medaillons zu machen als das sichtbar wurde. Schmuckkleber ist weiß und wird erst beim trocknen durchsichtig - die Bläschen fielen also erst am Morgen auf, als wir nur noch wenige Stunden bis zur Abfahrt hatten.

Hier noch die Portraits.
Zum Glück haben wir im Wohnzimmer eine Schrankwand mit weiß gestrichenen Bambus-Rollos, so dass wir irgendwo einen halbwegs passenden Hintergrund hatten.

Das Fräulein Clara Immhauser:


Der Advokat Roland Wendt:

 



Die Medaillons nochmal in einem Arrangement mit einem nicht zu vernachlässigendem Accessoir für Damen:



Eine Dame hat natürlich immer ihr Fläschchen Riechsalz dabei. Es war gar nicht mal so leicht an echtes Riechsalz heran zu kommen, das gibt es nur noch als Kuriosität. Aber ich habe inzwischen eine Ahnung, warum die Damen in Filmen immer so benebelt wirken, wenn sie mit Riechsalz aus einer Ohnmacht heraus geholt werden: Das Zeug benebelt einem echt die Sinne. Zu tief sollte ein Atemzug nicht sein, wenn man so ein Fläschchen unter der Nase hat.


Ich habe das Etikett des Herstellers natürlich eingetauscht gegen ein selbst geschriebenes. Wir spielten im Jahr 1873 und in dieser Zeit schrieb man natürlich noch nicht so, wie heutzutage. Ich habe mir ein Lehrbuch für Deutsche Schreibschriften genommen (sowas hab ich ohnehin im Hause) und den Schriftzug in Deutscher Kurrentschrift aufgeschrieben. Natürlich hatte ich auch Sütterlin an sich ausprobiert aber mir gefiel die Kurrent-Variante besser.

Es war auf dem Larp erstaunlich, wie viele Frauen/Damen dann irgendwas dabei hatten, das ihr Riechsalz darstellen sollte. Clara hatte im Spiel einen formidablen Schwächeanfall mit schwindenden Sinnen. Das Riechsalz der Gouvernante war dann aber zum Glück nicht "echtes Riechsalz" sondern wohlriechender mit irgendwelchen ätherischen Ölen und ohne Ammoniak.

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