Erstellungsdatum: Mai bis August 2014
Dies ist Teil 3 von insgesamt 3 Blog-Postings!
Link zu Teil 1: Das Ballkleid
Link zu Teil 2: Das Unterkleid
Es begann alles mit einer Einladungsmail. Mein Tanzverein lud zum Sommerball unter dem Namen "Mondscheinball" ein. Dieser romantische Ball im Hochsommer wurde mit folgendem schönen Text auf dem Flyer beworben:
"Im Licht des Mondes spielten sie auf, der Tanz sollte mich zu den
Sternen hinauftragen, doch waren es die Sterne in deinen Augen, die das
Mondlicht hinter die Wolken verbannte[n]..."
In der Wartezeit auf den blauen Stoff für das Unterkleid hatte ich begonnen, passenden Schmuck zu basteln:
- Eine Halskette und
- auf Anraten des Wurzelprinzgemahls auch noch ein Collier,
- Ohrringe,
- ein Diadem,
- Perlenschnüre für die Haare,
- einen Fächer.
Geschenke? Ja, Geschenke.
Ich schenke auf jedem Tanzball dem Herrn, mit dem ich am besten getanzt
habe, eine Kleinigkeit. Ich
bastel aus Stoffresten Blüten und versehe sie mit Anstecknadeln. Dann
erinnert sich der Herr auch aufgrund der Stoffe an Kleid und Dame. Dazu habe ich schon häufiger Blumen nach dieser Video-Anleitung von Gabriele Conrath genäht. Ich klebe allerdings nichts an meinen Blumen sondern vernähe alles mit Faden.
Auch meine Frisur erhielt eine solche Blüte (diese sieht man auf dem nächsten Bild, eine Haarnadel ist daran angenäht).
Dann endlich war der Tag des Balls gekommen und der geplante
hochsommerliche 22. August wurde zu einem recht frischen Tag mit
Niederschlag. Das hat der Romantik und der Freude am Tanzen keinen
Abbruch getan.
Ich habe mich diesmal sehr schwer getan, wem ich das Blüten-Geschenk
zukommen lassen sollte. Es gab so viele wunderbare Tänzer und ich hatte
einige in die engere Auswahl genommen. Letzten Endes habe ich einen
guten Tänzer mit sehr viel Mut beschenkt. Er hat sich häufiger an meiner
Seite in die Tänze gestürzt und kannte einige der Tänze gar nicht. Er
war aber ein so schnell lernender Tänzer, dass er die Tänze souverän
aufs Parkett legte (bzw. auf den Steinboden).
Ich habe diese Blume dieses Mal gerne verschenkt (auf zwei Bällen, seit
ich diese Geschenke mache, habe ich niemanden beschenkt weil es kein
Tänzer Wert war).
Ich werde aber nachträglich noch eine Blume basteln und verschenken. Ich
hatte an sich keine große Hoffnung, dass ich zu den Paartänzen einen
Herren finden würde. Ich gehe in Ermangelung eines tanzwilligen
Wurzelprinzgemahls alleine auf Bälle und gerade bei den Paartänzen gibt
es doch viele Herren im Saal, die sich zieren. Die Herren, die die
Paartänze gerne tanzen, bevorzugen ihre eigenen mitgebrachten Damen. Ich
war also erstaunt und hoch erfreut, als ich zur Folia eine Aufforderung
zum Tanz erhielt. Als mich dann zur zweiten Folia, der Folías de España
(im Verein auch "Kastagnetten-Folia" genannt, aufgrund von mehreren
Geschwindigkeitswechseln nicht ganz einfach zu tanzen) mein Partner
verließ und ich sofort den nächsten Herrn an der Hand hatte, da war die
Romantik des Mondscheinballs endgültig in mir. Der zweite Herr hat mich
dann voller Eleganz und Anmut durch diverse mir bislang nicht oder nur
halb bekannte Variationen geführt. Er ist auch nicht an mir verzweifelt,
wozu folgendes gesagt sein muss: Ich habe zu häufig beim Training und
auch auf Bällen die schlechte Erfahrung gemacht, dass Herren die Tänze
nicht bzw. nicht korrekt beherrschen. In solchen Fällen musste ich also
die Führung übernehmen (hätte ich dies nicht getan, so hätte es gerade
bei den Reihen- und Kreistänzen fiese Situationen geben können und die Tanzriehe oder gar der -kreis wäre auseinander gebrochen). An sich
sollte ja der Herr führen. Leider hat mich diese Erfahrung zu einer
Führungs-resistenten Tanz-Dame werden lassen und ich finde es unheimlich
schwer die Führung aufzugeben und mich der Führung eines Herrn
hinzugeben. Dieser Tanz verlangt nach einer Blume für den Herrn und ich habe ihm auf dem nächsten Ball eine Blume mit entsprechender Begründung
überreicht.
Das Kleid hat großen Anklang gefunden auf dem Mondscheinball. Der
Stehkragen kam bei Herren und Damen gut an und auch die Stoffe wurden
häufiger begutachtet.
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